Das Bild vom Universum
Ein Anwendungsbeispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit mit formtheoretischen Grundlagen. Der Text behandelt eine philosophisch-naturwissenschaftliche Betrachtung des Universums und seiner Eigenschaften. Die Kernaussagen drehen sich um grundlegende Fragen der Existenz, der Form, der Grenzen und der Umgebung des Universums. Dabei werden wissenschaftliche Prinzipien mit spekulativen und poetischen Ansätzen verbunden.
Die Grundlage der Naturwissenschaften
Die Naturwissenschaften basieren auf den fundamentalen Prinzipien von Beobachtung, Experiment und Theoriebildung. Doch was geschieht, wenn wir diese Prinzipien auf die Formen selbst anwenden? Formen durchziehen alles – von den kleinsten Strukturen der Quantenwelt bis hin zu den gewaltigen Ausdehnungen des Universums. Dieses Werk soll eine systematische Erforschung der Formen des Universums vorbereiten und zeigen, wie Konstruktionsprinzipien der Erde auf das Universum angewendet werden können.
In einer Zeit, in der sich Menschen zunehmend von der Natur entfernen, bleibt eine abgesicherte Verständigung mit ihr – von der wir vollkommen abhängig sind – unverzichtbar. Die Sprache der Formen basiert wie jede Sprache auf einem „Alphabet“ (dem Formenartenkreis), einer „Grammatik“ (den Funktionen der Formen, den Übereinstimmungen und Widersprüchen zwischen den Funktionen der Formen und Konstruktionen) und ersten, aber bereits funktionsfähigen „Vokabeln“ der Formensprachen. Wer Formen lesen will, braucht diese Grundvoraussetzungen.
Gesetze der Formen
- Alles, was existiert, hat eine allgemeine Außenform.
- Alles, was existiert, hat eine Umgebung.
- Alles, was existiert, besteht aus Information, Energie und Form.
- Alles, was existiert, ist in Proportionen strukturiert.
Das Universum und die Formen
Das Universum ist ein intelligenter Organismus, eine konstante Raumzeit, Einsteins „Bühne“, auf der etwas geschieht. Wie die Konstruktion des Universums sind auch seine Gesetze (Information, Physik, Energie, Form, Farbe) immerwährend. Die konstante Raumzeit schafft Voraussetzungen für Funktionen der variablen Raumzeit. Nach dem „Kern-Körper-Umgebung-Prinzip“ hat das Universum:
- einen Kern (ein informationsverarbeitendes Zentrum),
- einen Körper (Arbeitsraum für Experimente) und
- eine Umgebung (andere Universen, mit denen es kommuniziert).
Das Universum scheint mit sechs Grundformen zu experimentieren, die sich in unterschiedlichsten Kontexten manifestieren. Deshalb ist die Sprache der Formen ein naturgesetzliches Kommunikationsmittel, das es den Menschen ermöglicht, sich den Bedingungen ihrer Umwelt anzupassen.
Der Urknall und die Formen
Der Urknall markiert den Beginn von Raum und Zeit sowie den Ursprung aller Formen in der Materiewelt – in Lemaîtres und Hubbles variabler Raumzeit. Wenn, nach Einstein, das Universum statisch ist und immer existiert hat, während Lemaître (vorhergesagt) und Hubble (bewiesen) haben, dass sich das Universum ausbreitet, könnten beide Aussagen korrekt sein, sofern sie unterschiedliche Teile des Universums beschreiben. Lemaîtres variable Raumzeit wäre dann die Materiewelt – der Sternenhimmel, den wir sehen – eine Versuchsanordnung für Experimente der Natur, nicht jedoch das gesamte Universum.
Materie und Antimaterie
Beim Urknall erhielten Materie und Antimaterie gleiche Anteile an Energie, Raum und Ausgangsgeschwindigkeit. Die Natur könnte erforschen, wie unter gleichen Bedingungen in verschiedenen Materiearten gleiche, unterschiedliche oder entgegengesetzte Informationen entstehen.
Die Feldlinien der Ringkanäle transportieren Informationen in alle Richtungen, wodurch Information allgegenwärtig wird. Der Kern kann weder aus Materie noch aus Antimaterie bestehen („Kurzschluss“). Der Raum könnte durch eine Art Antienergie gesteuert werden. Für diese Anordnung sind unbekannte Masse und Energie erforderlich – eine Art neutraler Materie und neutraler Energie.
Ursprung und Existenz des Universums
Ein Punkt unvorstellbarer Energie erschuf mit dem Urknall Raum, Zeit und alles, was wir sehen – aus dem Nichts?
Könnten die Gesetze der Form, wie die Gesetze der Physik, im Universum und auf der Erde identisch sein? In diesem Fall wären:
- Formen unveränderlich in ihrem Wesen: Sie könnten weder erschaffen noch vernichtet, sondern nur transformiert werden.
- Konstruktionsprinzipien universell: Sie würden sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen zeigen, wie Goethes Grundfarben, die in verschiedenen Farbsystemen konstant bleiben.
Alles, was existiert, hätte eine Umgebung: Atome im Metall, die Kerze im Raum, der Fisch im Wasser – und auch der Urknall in einem Raum.
Dies impliziert, dass:
- Jede Existenz eine allgemeine Außenform besitzt.
- Die Prinzipien, die die Erde gestalten, auch für das Universum gelten.
- Informationen die Basis aller Konstruktionen bilden: Das Universum wäre ein Informationsorganismus, in dem alles durch Informationen miteinander verbunden ist.
Das Konzept von Form und Grenzen
Nichts existiert isoliert. Auch ein Punkt hat eine Umgebung. Wenn jemand das Universum als Punkt darstellt, dann muss er dessen Umgebung und Vergangenheit mitdenken. Dies stellt die gängige Annahme in Frage, dass die Sterne das Universum darstellen.
Denkbare Raumformen
Die Form des Universums könnte eine „RUNDE“ Struktur besitzen:
- Ein Ringkanal wäre eine mögliche Umgebung, in der Materie sich bewegt.
- Eine Kreisbahn würde Anfang und Ende vereinen, was eine unendliche Reise ermöglicht.
Im Punkt sind Anfang und Ende gleich. Der Punkt ist das Gegenteil von Vielfalt. Der Urknall das Gegenteil vom schwarzen Loch.
Alles, was existiert, hat Grenzen. Diese definieren Raum als das Volumen zwischen Begrenzungen. Ohne Form gibt es keinen Raum, und ohne Grenzen existiert keine Form.
Information, Energie und Form
Um das Universum zu verstehen, ist es notwendig, die Wechselwirkungen zwischen Information, Energie und Form zu untersuchen. Zwei zentrale Aspekte stehen dabei im Fokus:
- Informationen steuern Energien durch Formen.
- Energien und Informationen erschaffen funktionale (und dysfunktionale) Formen.
Die zugrunde liegende Gleichung lautet:
Information + Energie = Form
Ohne Information und Energie gibt es keine Form. Die Vielfalt der Formen wird durch die Arten von Energie und Information bestimmt.
Der Sternenhimmel und seine Umgebung
Der Sternenhimmel, bestehend aus Materie, die aus dem Urknall hervorgegangen ist, bewegt sich durch den Raum. Diese Welt besitzt Grenzen und eine Umgebung, da keine Form isoliert existieren kann. Jede Form grenzt an eine andere.
Wenn der Sternenhimmel nur ein Teil des Universums ist, muss es ein „Drumherum“ geben. Dies stellt die gängige Annahme in Frage, dass die Sterne das Universum vollständig repräsentieren.
Falls unbekannte Energie- und Materiearten existieren, müssen sie ebenfalls Formen und Räume haben, in denen sie existieren. Eine Steuerung durch differenzierte Gravitationen, die Bewegungen im Raum kontrollieren, wäre denkbar.
Eine Form für das Universum?
Experimente, bei denen Wissenschaftler heiße Materie bewegen und Zusammenstöße provozieren, legen nahe, dass die Natur ähnliche Mechanismen besitzen könnte:
Würde der Sternenhimmel (die Materiewelt) in einem elektromagnetischen Ring eingebettet sein, könnte seine Umgebung klar definiert werden.
Albert Einstein postulierte ein statisches Universum als Bühne für die Materiewelt.
Das Konzept der Antimateriewelt:
Das Bild einer Röhre, die eine Explosion in zwei Richtungen freisetzt, könnte die Entstehung von Materie und Antimaterie symbolisieren. In einer solchen Struktur könnte der Raum in zwei Bereiche unterteilt werden, einen für Materie und einen für Antimaterie.
Dieses Konzept könnte die Supersymmetrie widerspiegeln, bei der Materie und Antimaterie voneinander getrennt, symmetrisch, gleichzeitig miteinander interagieren und das Gleichgewicht des Universums stabilisieren.
Ein Universum in Form einer zu einem Kreis gebogenen Röhre eröffnet eine neue Perspektive: Alles, was sich innerhalb dieser Röhre bewegt, kehrt letztlich zu seinem Ausgangspunkt zurück, was auf eine zirkuläre Struktur hinweist.
Die Vorstellung, dass unbekannte Energien dem heißen Punkt des Urknalls Grenzen setzen und dabei Räume schaffen, legt nahe, dass der Urknall nicht nur ein einmaliges Ereignis war, sondern Teil eines kontinuierlichen Prozesses von Informations- und Energieverarbeitung in einem strukturierten Raum ist. Die Bahnen von Materie und Antimaterie könnten vorbestimmt sein, sodass ein erneuter Urknall durch ihr Zusammentreffen ausgelöst wird.