Jörg Krenke

Rekonstruktion des Standesamtes von Ludwig Hoffmann und Einbau in das Jugendstilrathaus Berlin- Pankow

Foto: Dokument der Denkmalpflege
 Originaltrauzimmer von Ludwig Hoffmann

Der Direktor des Märkischen Museum bot das Trauzimmer von Ludwig Hoffmann an. Nach dem Abriss des Gebäudes auf der Fischerinsel sei das gerettete Trauzimmer im Depot, ein Haufen Brennholz, bei Schwamm und Schadinsekten, das ohnehin bald für immer verloren sei, wir könnten uns bedienen, vielleicht wären wenigstens Teile zu retten.

Unser Ziel war möglichst viel Originalsubstanz zu retten. Gleichzeitig musste aber die Raumgestalt des großen Trausaales im Rathaus Pankow erhalten bleiben. Durch günstige Fügungen konnte die Diskrepanz zwischen dem Trausaal und den Ansprüchen des kleinen Trauzimmers überbrückt werden. Mit den 2 kleinen Fensterelementen der Erkerwand und der Kaminwand des Trauzimmers ließ sich eine logische Verbindung realisieren.

Die lange Saalwand im Rathaus Pankow wird jetzt von der großen Kaminwand und 2 verspiegelten Fensterpaneelen in voller Länge abgedeckt.           

Die Stirnwand und die Wand an der Eingangsseite sind im Original erhalten und schließen zusammen mit der Kaminwand somit drei Seiten des Saales. Für die Fensterwand des Trausaales blieben Teile des ehemaligen Erkers von Ludwig Hoffmann, die mit kleinen Teilen im Gesims und im Säulenbereich und mit neuen Heizkörperverkleidungen ergänzt wurden. So ergab sich eine organische Einheit aus Jugendstil-Trauzimmer und Jugendstil-Trausaal im Rathaus Pankow.

Ansicht des geretteten Standesamtes von Ludwig Hoffmann in Pankow. Tische und Stühle für den Trausaal  wurden rekonstruiert, nach Fotografien der Möbel des ehemaligen Trauzimmers auf der Fischerinsel.

Empfangsraum

Der Empfangsraum wurde von mir neu eingerichtet. Er erhielt eine Bestuhlung, eine rekonstruierte Garderobe und ein Spiegeltisch nach historischen Vorbildern.

Warteraum

Der Warteraum wurde ebenfalls neu eingerichtet. Eine schöne Lampe, rekonstruierte Tische und Stühle bilden die Einrichtung.
Die Lampen in allen Räumen durften im Staatlichen Kunsthandel beschafft werden.